Zukunftsbäume – die Lösung für Wald und Stadt im Klimawandel
Der Klimawandel treibt weiter sein Unwesen, auch wenn uns so manch andere Katastrophen und Krisen gern einmal davon ablenken. Die immer heißeren und trockeneren Sommer, Stürme und heftige, aber leider nur kurze Niederschläge, machen es nicht nur Gartenfreunden schwer, sondern auch unserer Natur. Die Wälder stehen kurz vor dem Kollaps, die Rinde der Platanen in den Städten springt in jedem Jahr eher von den Stämmen und auf weiter Flur verdursten Getreide, Obst und Gemüse. Was können wir dagegen tun, außer zu versuchen, mit einer nachhaltigen und ökologischen Lebensweise zu versuchen, unserer Erde vor dem Aus zu bewahren? Zukunftsbäume heißt die Lösung. Wir erklären, worum es im Konzept der Z-Bäume oder auch Klimabäume geht.
Was steckt hinter den Zukunftsbäumen?
Zukunftsbaum oder Z-Baum ist ein Begriff aus der Forstwirtschaft. Die Heger des Waldes verfolgen damit das Konzept einzelne Baumsorten besonders zu pflegen. Dahinter steckt, dass die traditionelle Durchforstung der Wälder wirtschaftlich nicht so nutz- oder gewinnbringend ist, wie die Bevorteilung besonders gut und schnellwüchsiger Arten mit dickem Stamm.
Die Forstwirte teilen den Baumbestand in Z-Bäume, Bedränger der Z-Bäume und indifferente Bäume ein. Ab einem gewissen Zeitpunkt wird bei der Waldhege nur noch auf die Z-Bäume geachtet. Bei der Auswahl spielen aber nicht nur rein wirtschaftliche Kriterien eine Rolle, sondern auch Ästhetik und Erhaltung wichtiger zu erhaltender und attraktiver Baumarten.
So viel zum Ur-Konzept. Nun folgt, was sich daraus ergeben hat. Das Konzept der Zukunftsbäume kann nämlich noch viel weitreichender angewandt werden. Bäume der Zukunft sind nicht nur als zu fällende Baumarten für die Holz- und Papierindustrie zu sehen, sondern auch im Zeichen des Klimawandels. Unter dem Begriff Zukunftsbäume sammeln sich nun vor allem Arten, die mit den Veränderungen des Klimas in Deutschland und Europa umgehen können. Zukunftsbäume im Wald, in der Stadt, in Parks und im Garten sind der Versuch, die ursprünglich heimischen Baumarten zwar nicht vollständig zu ersetzen, aber diese zu ergänzen.
Warum brauchen wir Z-Bäume?
Unsere Bäume leiden immer mehr unter Hitzestress. Die Rinde reißt auf, die Bäume bekommen mehr und mehr Krankheiten, Stürme knicken die gestressten, trockenen Bäume um wie Streichhölzer und der stark verdichtete Boden trägt nicht zum gesunden Wurzelwachstum bei. Die Mischkultur unseres Waldes mit den traditionellen Baumarten, die sich Jahrhunderte lang in unseren Gefilden sehr wohl gefühlt haben, müssen neuen und alten Sorten weichen, die besser mit den Klimabedingungen umgehen können. Zukunftsbäume, die in den Baumschulen seit Jahren besonderes Augenmerk erfahren, werden helfen, unsere Wälder zu gesunden, die Städte wieder attraktiver zu machen und die Gartenanlagen und Parks wieder zu herrlich grünen Oasen werden zu lassen. Denn unsere Bäume sind nicht nur Wertstofflieferant, sondern ein wesentlicher Bestandteil für eine saubere und gesunde Luft zum Atmen.
Welche Baumarten sind auf der Zukunftsbäume Liste?
Welche Arten haben sich nun als echte Zukunftsbäume oder Klimabäume erwiesen? Müssen wir Abschied nehmen von vertrauten Kiefern, Fichten, Birken und Linden? Nein, müssen wir nicht, aber wir sollten verstärkt auf Baumarten setzen, die wir schon lange kennen, aber vielleicht einmal verdrängt haben. Und auf der Zukunftsbaumliste stehen Arten, die bei uns noch nicht so bekannt, aber als Zukunftsbäume aufgrund ihrer Vitalität, Verbreitung und Qualität ideal sind.
An dieser Stelle wollen wir nur einige der Arten aufzählen, die als Zukunftsbäume gelten. Eine gesamte Zukunftsbäume Liste für die Stadt hat der Bund deutscher Baumschulen herausgegeben.
Z-Bäume für einen gesunden Mischwald statt monotoner Fichtenwälder:
- Atlaszeder
- Douglasie
- Weißtanne
- Türkentanne
- Küstentanne
- Robinie
Zukunftsbäume für die Stadt:
- verschiedene Ahornarten wie Feldahorn, Französischer Ahorn oder Spitzahorn
- Erle
- Kornelkrische
- Weißdorn
- verschiedene Eschenarten wie Weißesche, Blumenesche oder Manna-Esche
- Hopfenbuche
- Platane
- Pappel
- einzelne Eichenarten wie Traubeneiche oder Amerikanische Roteiche
- Akazie
- verschiedene Lindenarten wie Kaiserlinde oder Kegellinde
Zukunftsbäume – auch für den Garten
Vor allem in der Liste der Klimabäume für unsere Städte finden sich herrliche Arten, die auch für den eigenen Garten sehr interessant sind.
- Felsenbirne
- Verschiedene Apfelsorten
- Hainbuche
- Trompetenbaum
- Baumhasel
- Gingko Baum
- Gledietsche
- Tulpenbaum
- Amberbaum
- Kobushi-Magnolie
Viele davon sind nicht nur besonders resistent gegen Trockenheit und Hitze, sondern tun mit Blüten, Blättern und Früchten Ihrem Garten, den Tieren, der Umwelt und Ihrer Seele etwas Gutes.
Zwei herrliche Klimabäume für den Garten sind der Blauglockenbaum und die Elsbeere. Wie man diese beiden Klimabäume einpflanzt und pflegt, habe ich am Tag des Baums beim WDR gezeigt. Schauen Sie doch einfach mal rein. Zwar stammt der Blauglockenbau ursprünglich aus China, aber er fühlt sich auch in unseren Gefilden extrem wohl. Die Elsbeere steht in vielen Weinbaugebieten. Die Früchte der Elsbeere erfreuen nicht nur unsere heimischen Vögel, sondern man kann daraus auch einen wunderbaren Schnaps herstellen. Mit solchen Klimabäumen macht Gärtnern für die Umwelt doch gleich doppelt so viel Spaß!