Formgehölze schneiden
In vielen Gärten und Parks kann man sie bewundern: Figuren und kunstvoll geschnittene Formen von Hecken, Sträuchern und Bäumen. Ob als Beeteinfassungen, Grundstücksbegrenzungen oder solitäre Stilelemente im Garten und auf dem gepflegten Rasen – Formgehölze stellen eine besondere Art der Gartenkunst dar. Welche Pflanzen sind als Formgehölze geeignet und wie und wann sollte man die Formgehölze schneiden, um die herrlichen Formen und Figuren auch im eigenen Garten hinzubekommen? Wir erklären die wichtigsten Fakten zu den Formgehölzen und deren Schnitt.
Was sind Formgehölze?
Hecken, Spaliere, Kugeln, Würfel oder Tierfiguren – Formgehölze setzen besondere Akzente in Gärten und Parkanlagen. Schon bei den Römern bekannt und beliebt, erleben die Formgehölze auch heute wieder einen großen Zuspruch. Je nachdem, wie man die Formgehölze schneidet, bringen sie Ruhe oder Bewegung in den Garten, schaffen Architektur oder filigrane Zierde. Gerade geschnittene Hecken begrenzen das Grundstück und ordnen den Garten, Würfel, Kegel und die berühmte Buchsbaumkugel wirken beruhigend. Spiralen und Figuren bringen Lebendigkeit in die Gartenwelt. Übrigens ist die Urform der Formgehölze die Hecke, die fast ein jeder Gartenfreund mindestens schon einmal geschnitten hat.
Welche Pflanzen eignen sich als Formgehölze?
Wer Formgehölze schneiden will, kann seiner Fantasie jede Menge Freiraum lassen. Aber: nicht alle Hecken, Sträucher, Bäume und Pflanzen eignen sich als Formgehölze. Grundsätzlich können sowohl laubabwerfende Gehölze als auch immergrüne Koniferen als Formgehölze geschnitten werden. Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht besonders schnell wachsen, auch intensives Schneiden gut verkraften, stets neue Triebe bilden und im Alter nicht zum Verkahlen von unten neigen. Außerdem sollten Formgehölze winterhart sein.
Besonders geeignet und häufig gesehen sind:
- Eibe
- Hainbuchen
- Rotbuchen
- Buchsbaum
- Liguster
- Feldahorn
- Lebensbaum /Thuja
- Kirschlorbeer
- Stechpalmen
- Latschenkiefer
- Lärche
- Zypressen
Besondere Formgehölze wie Spalier und Bonsai
Neben den vielen Figuren und geometrischen Formen erfreuen sich insbesondere zwei besondere Arten des Formschnitts zunehmender Beliebtheit. Zum einen sind das die Spaliere, zum anderen der aus dem Japanischen stammende Bonsai.
Obstbäume als Spaliere dienen oft dem Zweck, einen Sichtschutz zu den Nachbarn herzustellen, der gleichzeitig für Mensch und Tier einen Nutzen hat. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten wie die Etagenspaliere oder die Hochstammspaliere. Aber auch andere Formen wie ein kleiner Pavillon oder ein Durchgangsbogen sind möglich.
Der aus der japanischen Gartenkultur kommende Bonsai stellt eine weitre besondere Art dar, Formgehölze zu schneiden. Typische Bäume, die sich dafür eignen, in Miniaturformat gehalten zu werden, sind Waldkiefer, Hainbuche, Wacholder, japanische Eibe und Scheinzypresse.
Wann sollte man Formgehölze schneiden?
Die besonderen Formen der Gehölze entstehen nur, wenn Menschen die Formgehölze schneiden. Zwei Mal pro Jahr sollten Sie das tun. Der erste Schnitt im Jahr erfolgt in den Frühjahrsmonaten vor dem Austrieb der Pflanzen. Der erste Schnitt darf ruhig ein wenig kräftiger sein. Er ist der eigentliche Formschnitt. In welche Form Sie Ihre Formgehölze schneiden wollen, bleibt Ihnen und Ihrer Erfahrung überlassen.
Anfänger sollten mit einfachen Formen wie Quadern, Kegeln und Kugeln beginnen. Fortgeschrittene Gärtner dürfen sich gern an Schwänen, Spiralen und anderen Skulpturen versuchen. Dabei helfen Drahtgeflechte, die wie eine Schablone über die Pflanze gezogen werden können.
Damit die Form auch erhalten bleibt, und Sie im nächsten Frühling nicht wieder ganz von vorn beginnen müssen, empfiehlt sich ein zweiter Schnitt im Sommer. Dieser sollte spätestens Ende August erfolgen. Jetzt können Sie die Formgehölze nur leicht nachschneiden, nicht rigoros stutzen. Profis sprechen hier vom Erhaltungsschnitt.
Der beste Zeitpunkt für das Schneiden der Formgehölze ist der frühe Abend, wenn die Sonne nicht mehr so brennt.
Das richtige Werkzeug zum Formgehölze schneiden
Nicht immer sind elektrische Scheren die beste Wahl für die Gartenarbeit. Wer Formgehölze schneiden will, setzt besser auf die gute alte Handarbeit. Warum? Die Gefahr, dass zu viel abgeschnitten wird, oder Sie uns tote Holz schneiden, ist mit einem elektrisch betriebenen Gerät weitaus höher. Richtig scharfe Scheren mit einer kurzen Klinge eignen sich am besten für einen exakten Schnitt.
Schneiden Sie Zweig für Zweig einzeln, auch, wenn das mühsam ist. Treten Sie zwischendrin immer wieder etwas zurück und betrachten Sie Ihr Werk. Das ist nicht nur bei komplizierten Figuren, sondern auch bei normalen Hecken und einfacheren geometrischen Formen ratsam. So haben Sie rechtzeitig im Blick, ob Sie noch in der geplanten Form sind, oder statt einer geraden Linie eine Welle entsteht.
Haben Sie noch Fragen zu den Formgehölzen, zu Spalierobst, Hecken oder Bonsais oder brauchen Tipps? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Gartentyp hilft gern und professionell!